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Das Verhältnis, aber auch das teilweise totale Unverhältnis der Kanzler von Adenauer bis Schröder zu Schriftstellern, Bildenden Künstlern und Architekten darzustellen, das bedeutet die Aufarbeitung eines Stücks bundesdeutscher Geschichte - fokussiert auf ihr kulturpolitisches Klima. Das Spektrum reicht von Ignoranz und Ablehnung der zeitgenössischen Literatur und Kunst wegen ihrer kritischen und linkslastigen Tendenz über die Instrumentalisierung der Beziehungen bis hin zum Wahlkampf für einen Kanzlerkandidaten bzw. Kanzler wie im Falle Grass. Das wechselseitige Verhältnis wurde immer aufmerksam beäugt, wohlwollend oder ablehnend, und natürlich kommentiert. Dem Verfasser gelingt es überzeugend, aus der Perspektive der jeweiligen Konstellation Einsichten in das Kanzlerprofil zu gewinnen. Der charismatische W. Brandt wird dabei etwas entzaubert. Dem "Macher" H. Schmidt werden ganz andere, damals unterschätzte Qualitäten zugeordnet. Eine überall anregende und erhellende Lektüre. (2) [Klaus Hohlfeld]