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Die DDR noch vor der Wende: die Erzählerin gerät beim Aufschreiben der Erinnerungen eines prominenten Alt-Genossen, der auch einmal Opfer war, immer tiefer in existentielle Konflikte mit dem System.

Die DDR noch vor der Wende: eine Historikerin, 42 Jahre, bricht aus ihrer normierten Berufsexistenz aus, um sich frei zu machen von ideologischer Vereinnahmung. Doch eine Existenz, die frei ist von politischer Mitverantwortung, war in der DDR so einfach nicht zu haben: Über Schreibarbeiten für einen prominenten Alt-Genossen gerät die Ich-Erzählerin in einen Sog der existentiellen Auseinandersetzung mit dem System und wird - subjektiv wie objektiv - mitschuldig am Tod des alten Mannes. Der kühl und konzentriert erzählte Text der Ost-Berliner Autorin führt die Thematik von "Flugasche" (BA 4/81, 36) weiter und vertieft sie um eine plausible Deutung der Verantwortungsproblematik im DDR-Staat. Weniger Konstruktion und mehr Anschaulichkeit hätten dem Roman allerdings gut getan. - Ein Titel, der ins Gespräch kommen wird. [Ronald Schneider]