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Der am Rheinufer steil aufragende Loreley-Felsen hat viele Dichter inspiriert. Heines Ballade vom Mädchen auf dem Fels, das mit seiner Schönheit und seinem Gesang den Schiffern gefährlich wird, ist - wohl auch durch die Vertonung Silchers - am bekanntesten. Der vielfach ausgezeichnete Illustrator A. Blau (vgl.u.a. "Rote Wangen", BA 2/06; Nominierungsliste Jugendliteraturpreis 2006) hat dazu Bilder in expressiver Farbigkeit gemalt, die die Landschaft in großen Zügen nur andeuten. So entsteht weiter offener Raum für das, was geschieht. Man sieht, wie ein Junge und ein paar Touristen ein Boot betreten. Als der Kapitän beim Felsen das Gedicht zitiert, geraten er und der Junge in den geheimnisvollen Sog der erzählten Wirklichkeit. Nur sie beide und die schöne Loreley sind da zu sehen. Erst auf dem letzten Bild ist die Gruppe wieder vollständig, der Bann gebrochen, der Tagtraum vorbei. Blau taucht Himmel und Fluss in leuchtendes Gelb - es ist der Glanz des goldenen Haares und Geschmeides, von dem der Text spricht. Eine durch und durch stimmige Illustration. Mit Anmerkungen zu Dichter und Stoff. - Empfohlen.