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Zweigstelle: Hauptstelle	Standorte: Psy 740 Freu	Standort 2:	Mediengruppe: Buch	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Auf neuen Recherchen in weltweiten Archiven beruhende Familienbiografie, die den Blick bewusst auf Freuds jüdische Herkunft, seine problematischen Familienbeziehungen, sein patriarchalisches Frauenbild usw. lenkt und dabei nebenbei den Wert seiner damals neue Perspektiven setzende Theorie herabsetzt.

Die durch die Biografie "Clara Schumann" (BA 3/91) bzw. die kritische Gesamtausgabe des Briefwechsels zwischen Fanny und Felix Mendelsdohn (BA 4/98), die eine neue Sicht eröffneten, aber nicht frei von Polemik waren, bekannt gewordene Musikwissenschaftlerin entwirft zum Freud-Jahr dessen "Familienroman". Dabei wendet sie sich bewusst dem von vielen Biografen ausgeklammerten "Persönlich-Peinlichem" zu, misst seinen Umgang mit Frauen und Kindern an heutigen Standards und wendet seine damals fortschrittliche Sexualtheorie auf ihn selbst an. Auf zahlreiche unveröffentlichte Briefe aus Archiven in London, Washington und Jerusalem zurückgreifend, rückt sie Freuds jüdische Herkunft, seine problematischen Familienbeziehungen, seine Propagierung des Kokain-Genusses usw. in den Fokus. Wenn sie ihm dabei Analverkehr mit seiner Schwägerin vorwirft, so geht das doch ziemlich weit! Ohne Zweifel wird die spannend geschriebene, pikant erscheinende Familiengeschichte viel nachgefragt werden. Ergänzend zur seriöseren, auf das Werk ausgerichteten Biografie von W. Schmidbauer: "Der Mensch Sigmund Freud" (BA 12/ 05). (2) [Freya Rickert]