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Der israelische Autor beschreibt mit der kleinen Welt des Kibbuz den Mikrokosmos des von blutigen Auseinandersetzungen mit den arabischen Nachbarn geprägten Landes Israel.

Der 1939 in Jerusalem geborene, als zentrale Figur der modernen hebräischen Literatur geltende und 1992 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnete Autor kennt als aktives Mitglied der Kibbuzbewegung den Handlungsort des vorliegenden, 1966 erstmals erschienenen Romans aus eigenem Erleben. Der Kibbuz mit dem Namen Mezudat Ram (Hohe Feste) liegt nur 3 km von der nördlichen Staatsgrenze entfernt. Er ist alles andere als ein idyllischer Ort. Dabei sind es nicht nur die blutigen israelisch-arabischen Auseinandersetzungen, die auf das Leben im Kibbuz wirken. Es sind auch die zahlreichen weltanschaulich-religiösen Unterschiede einer nach Herkunft, Alter und Bildung sehr differenten Gruppe, die sich an Zielen und Maßstäben ihrer Gemeinschaft orientieren muß. Der Erzähler benutzt den Kibbuzklatsch, um sich den Spannungen, Emotionen und leidenschaftlichen Verstrickungen der Menschen dieses Mikrokosmos zu nähern. Aber er nutzt gleichzeitig diesen Klatsch, um ihn seiner Einseitigkeiten und vielleicht auch bösartigen Verleumdungen zu berauben - ein Ausdruck für Humor und Menschlichkeit. [Helga Glaas]