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Ein biografisches Porträt des berüchtigten, jahrzehntelang von den Geheimdiensten gesuchten KZ-Arztes (1912-79), das den Gründen für die Widersprüchlichkeit seiner Handlungen im KZ Auschwitz auf die Spur zu kommen versucht.

Wer war der KZ-Arzt mit zweifachem Doktortitel, den Überlebende als gebildeten Menschen, Sadisten, Geigenspieler und Poeten, Zyniker und Menschenfeind erlebten, den "Todesengel" nannten, der Zwillingsforschung im KZ betrieb, Kleinwüchsige zu Experimenten verwandte, Tausende an der Rampe in Auschwitz ins Gas selektierte, aber nie mit eigener Hand mordete? Der frühere STERN- und ZEIT-Redakteur (Hitlers Tod", ID 17/98) hat Ermittlungs- und Fahndungsakten der deutschen Justiz und umfangreiches Archivmaterial der Zeitschriften BUNTE und STERN auswerten können, doch im Persönlichkeitsbild des Doktor Mengele (1911-1979) ist auch er nicht viel weiter gekommen als G. Posner und J. Ware (BA 5/99), denen er etliche Fehler ankreidet: Rekonstruktion der äußeren Biografie, darüber hinaus viele Vermutungen und offene Fragen. Gleichwohl eine sachlich gehaltene, nicht eben erfreuliche Lektüre als Ergänzung zum aktuellen Kinofilm "Nichts als die Wahrheit". Mehr wird nicht zu erwarten sein. (2) [Friedrich Andrae]