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Nach jahrelanger Recherche entschlüsselt der Historiker eines der größten Rätsel des Dritten Reiches. Neben Belegen für die Kernwaffenversuche fand er auch einen Entwurf für ein Plutoniumbombenpatent aus dem Jahr 1941 und entdeckte nahe Berlins den ersten funktionierenden Atomreaktor.

Bisher waren sich anerkannte Historiker darin einig, dass Nazi-Deutschland keine Atombomben hatte und 1945 auch keine kurz vor der Fertigstellung standen. Wichtige Kernphysiker gingen 1933 ins Exil und es gab keine Priorität für die von den Nazis von "jüdisch" angesehene Kernforschung. Der Berliner Wirtschaftwissenschaftler (Dr. oec. 1986) glaubt hier nun, beweisen zu können, dass die deutsche Kernforschung weiter war als die amerikanische und dass schon im März 1945, auf Rügen und in Thüringen, Atombomben erfolgreich getestet wurden. Seine Darstellung ist sehr detailliert, der rote Faden aber für den Laien schwierig nachzuverfolgen. Die Indizien, die er präsentiert, sind dünn und die Hauptfrage, wie denn die deutschen Bomben funktioniert haben sollen, wenn die technischen Mittel wie Uran 235 und Plutonium fehlten, bleibt offen. So kann der Titel zwar derzeit großes öffentliches Interesse erregen. Das dürfte aber schnell versiegen, wenn die Nachfragen der Kritiker unbeantwortet bleiben. Bis dahin bleibt M. Walker "Die Uranmaschine" (ID 27/90) die besser gesicherte Alternative. (2) [Helmut Lange]