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Gesamtdarstellung des nationalistischen Strafvollzugs, den der Autor entgegen landläufigen Vorstellungen als Bestandteil des NS-Terrorregimes kennzeichnet.

Über nationalsozialistische Konzentrationslager wurde viel geforscht. Weitgehend unbeachtet blieben dagegen die Gefängnisse Hitlers, obwohl dort 1933-42 mehr Menschen inhaftiert waren als in KZ. Diese Lücke schließt der in London lehrende Historiker mit dieser mehrfach ausgezeichneten, auf umfangreicher Archivauswertung beruhenden Gesamtdarstellung des nationalsozialistischen Strafvollzugs. Mit vielen konkreten Fallbeispielen skizziert Wachsmann Strafvollzug und Gefängnisalltag zu Friedens- und Kriegszeiten, wobei er besonders das Schicksal der "Gemeinschaftsfremden" betrachtet. Seine Ausführungen zur Praxis des Strafvollzugs stellt der Autor in den Rahmen systematischen Betrachtungen zu Justizapparat und Rechtsprechung, die keineswegs, wie oft behauptet, im Gegensatz zum SS-Staat noch von Recht und Ordnung geprägt gewesen seien. Im Straf- und Gefängnissystem des 3. Reichs sieht Wachsmann vielmehr einen integralen Bestandteil des NS-Gewaltregimes. Gut lesbare, klar strukturierte Monografie für historisch Interessierte mit guten Vorkenntnissen. (2) [Engelbrecht Boese]