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Ein Blick hinter die Kulissen der Vergabe der weltweit bedeutendsten Auszeichnung: Geschichte, Gewinner, Verlierer, Akademie und politische Dimension.

Am 10. Dezember dieses Jahres werden zum hundertsten Mal die Schecks und 200-g-Goldmedaillen überreicht. Die Preisträger sind wie jedes Jahr bereits ab Oktober bekannt. Über die Riege der Laureaten und ihre prämierten Leistungen gibt es ungleich mehr Literatur als zum Preis selbst. Für den Literaturpreis hat K. Espmark (BA 4/89) versucht, die "Prinzipien und Bewertungen hinter den Entscheidungen" aufzudecken. Filser stellt die entscheidenden Fragen für das Gesamtsystem des "tief im Denken der westlichen Welt verankerten" Nobelpreises: Was sind die großen Entwicklungslinien? Was gilt der Mythos des "einsamen Entdeckers" in Zeiten der Teamarbeit? Er fragt nach den Entscheidungsmechanismen, der Philosophie und den Komitees, aber auch nach den Preisträgern, den übergangenen wie den Verweigerern. Nicht überall werden die Antworten den Leser zufrieden stellen, dafür sorgen schon die Gralshüter in Stockholm, die den Mythos ihrer Unfehlbarkeit nähren müssen. - Eine kritische Betrachtung, die sich gut neben den Preisträgerverzeichnissen (zuletzt "Harenberg - Lexikon der Nobelpreisträger", BA 5/99) ausnimmt. (2) [Olaf Kaptein]