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Zweigstelle: Magazin	Standorte: Pol 645	Standort 2:	Mediengruppe: Buch	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

In seiner Untersuchung über Völkermord und Massenvernichtung von der Antike bis heute entwickelt der Historiker seine These, dass sich in der Geschichte der Genozide gleichbleibende ideologische Denkmuster identifizieren lassen: Rassismus, idealisierender Rückgriff auf die Antike, Agrarideologie und territoriale Expansion. Ein "ethnisch reines, agrarisches Utopia" war immer wieder das Ziel politischer Gewaltregime. Kiernan entwirft bei seinem Gang durch die Geschichte das anschauliche, mit vielen Quellenzitaten belegte Bild genozidaler Epochen und zeichnet akribisch deren Weg in die Vernichtungsaktionen auf, angefangen von den antiken und frühneuzeitlichen Eroberungen über den Siedlerkolonialismus in Amerika, Afrika, Australien bis zu den Massenvernichtungen im mörderischen 20. Jahrhundert und schließlich sogar Al-Kaida. Die Abgrenzung des Genozid zu anderen Gräueltaten wird von einzelnen Autoren (vgl. z.B. B. Barth, BA 5/06, oder J. Springer, BA 9/07) jeweils unterschiedlich gesehen. Aber ein vergleichbar großer, dabei gut lesbarer Wurf der Genozid-Forschung ist der Rezensentin nicht bekannt. (2)